Richter müssen entscheiden, ob Poker Glücksspiel ist.

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Die Europäische Union erwartet, dass die Umsatzzahlen der Online Glücksspiel Anbieter in den kommenden Jahren jeweils um 15 Prozent steigen. Bei 13 Milliarden Euro soll der Umsatz schon im Jahr 2015 liegen, während es im Vorjahr rund 9.3 Milliarden Euro waren.

Muss man auf Gewinne im Online Casino Steuern zahlen? Diese Frage hat sich zuletzt als trickreicher erwiesen als man es erwarten würde. Denn dabei geht es im Kern um das Problem, ob Online Casino Spiele als Glücksspiele gelten oder als Geschicklichkeitsspiele. Im ersten Fall sind keine Steuern zu zahlen, im letzteren sehr wohl.

Der Pilot Eddy Scharf argumentiert vor dem Finanzgericht, dass Poker als Glücksspiel gelten sollte. Würde sich seine Argumentation durchsetzen, würde Scharf sehr viel Geld sparen. Der Pilot hat nämlich in den Jahren 2001 bis 2008 die stolze Summe von mehr als einer halben Million Euro beim Pokern gewonnen. Das Finanzamt möchte nun einen Anteil des Gewinns haben - gälte Poker als Geschicklichkeitsspiel, wäre dies auch angebracht.

Scharf aber sagt, dass er nicht beeinflussen könne, welche Karten er in der Hand halte. Und von denen hänge es nun einmal ab, ob er eine Hand gewinne oder nicht. Viele Spieler dürften mit dieser Argumentation hadern - schließlich kann man ja auch problemlos bluffen. Eddy Scharfs Anwalt wiederum beklagt insbesondere, dass der Staat einerseits ein Glücksspielmonopol aufrecht erhält, was die Möglichkeiten von Poker-Anbietern einschränkt, hier aber Poker nicht als Glücksspiel definiert.

Die Entscheidung des Gerichts wird auch für viele andere Spieler maßgeblich sein, die womöglich vermehrt mit Steuerbescheiden rechnen müssen.

Interessanterweise hat gerade ein US-Richter entschieden, Poker sei kein Glücksspiel. in dem Prozess in New York ging es darum, ob ein Mann illegales Glücksspiel betrieb, als er Pokerturniere veranstaltete und eine Kommission kassierte. Der Richter verneinte dies in dem Prozess.